Path of Exile lässt sich auf der offiziellen Website komplett gratis herunterladen, das soll sich auch nach Ende der offenen Beta nicht ändern. Weil der Titel nur online gespielt werden kann, müssen wir uns einen (ebenso kostenlosen) Account anlegen. Finanzieren soll sich Path of Exile ausschließlich über den Echtgeld-Shop, der kosmetische Items zu teils grotesk überzogenen Preisen anbietet.
Path of Exile beginnt nicht unbedingt wie ein brandneues Rollenspiel, denn eigentlich sind sämtliche Elemente des Titels bereits bekannt. So erinnert es schnell an Diablo 2, nicht nur vom allgemeinen Look, auch das gesamte Interface wurde fast 1:1 kopiert. Der Start von Path of Exile ist hingegen ein waschechtes Age of Conan. Erst den Charakter auf einem Schiff auswählen, dann am Strand mit einem Knüppel aufwachen - Ja, das muss von Age of Conan inspiriert worden sein. Wer denkt das war es schon, der irrt sich, denn Path of Exile wirkt später im Spiel dann auch noch wie Titan Quest. Der erste Eindruck ist also: Eine Mischung aus allen bekannten Rollenspielen, die das Genre irgendwie und irgendwann einmal geprägt haben.
Veteranen aus Diablo 2 sollten wenige Probleme mit dem neuen Hack'n'Slay-Hoffnungsträger Path of Exile haben, der vor kurzem in die OpenBeta übergegangen ist. Doch das Spiel bietet auch einige Besonderheiten, die wir in unserem Starter-Guide erklären.
Grinding Gear Games bietet euch sechs unterschiedliche Charakterklassen, die sich im Spannungsfeld zwischen Intelligenz, Stärke und Geschicklichkeit wiederfinden. Wollt ihr durch rohe Gewalt punkten, greift ihr zum Marauder, bleibt ihr lieber auf Abstand, dann bieten sich Ranger und Witch an. Duelist, Templar und Shadow sind Mischformen. Habt ihr euch für eine Klasse entschieden, dann steht als nächstes ein Blick auf den passiven Fertigkeitsbaum an.
Für Neueinsteiger mag das Gewirr aus Verästelungen zunächst verwirrend wirken, doch eine simple Faustregel hilft euch, um Fehler zu vermeiden: Legt euch nicht zu früh fest! Einmal investierte Punkte können zwar mit einiger Mühe und so genannten Respec-Points entfernt werden, die jedoch nur in begrenztem Umfang als Questbelohnung oder Orbs of Regret zur Verfügung stehen. Für eine neue Zauberin bedeutet dies im Klartext nicht sofort in die Stärkung von Feuer-, Eis - oder Blitzmagie zu investieren, sondern zunächst abzuwarten, welche Skill-Gems sich mit der Zeit ansammeln. Auch als Nahkämpfer solltet ihr vorher prüfen, ob ihr wirklich mit der langsamen Schlaggeschwindigkeit einer Zweihandkeule klarkommt, bevor ihr euch für diesen Weg entscheidet. Eine gute Idee ist generell, erst einmal euren Hauptwert zu steigern und die Lebenspunkte nicht aus den Augen zu verlieren. Vermeidet in jedem Fall, alles auf einmal skillen zu wollen und behaltet ein klares Ziel vor Augen.
Wenn es passive Fertigkeiten gibt, diktiert die Logik, dass es auch aktive geben muss. In Path of Exile übernehmen die Skill-Gems diese Aufgabe, die sich an den drei Statuswerten Intelligenz, Stärke und Geschicklichkeit orientieren. Sie werden in passende Ausrüstungssockel gesteckt und können jederzeit mit einem Rechtsklick wieder entfernt werden. Ist ein SkillGem gesockelt, sammelt er solange Erfahrungspunkte, bis ein Level Up ansteht - egal, ob ihr die Fertigkeit nutzt oder nicht. Ein LevelAufstieg des Fertigkeitensteins ist jedoch an Bedingungen wie das Charakterlevel oder einen minimalen Statuswert geknüpft. Erfüllt ihr diese Bedingungen nicht, wird der Stein keine weiteren Erfahrungspunkte sammeln. Ihr könnt ihn in die Truhe packen und z.B. mit einem anderen Charakter nutzen. Übrigens benötigen viele Fertigkeiten eine bestimmte Ausrüstung bzw. Waffe und sind ausgegraut, falls ihr die Voraussetzungen nicht erfüllt.